Berufsbild des Heilpraktiker

Wer darf in Deutschland medizinisch arbeiten?

Es gibt in Deutschland zwei Heilberufe: den des Arztes und den des Heilpraktikers. Beide Berufsgruppen dürfen Menschen mit körperlichen oder seelischen Leiden behandeln und therapieren. Dabei ist der Ansatz des Heilpraktikers, im Gegensatz zur Schulmedizin, ein anderer. Häufig wird davon gesprochen, dass ein Arzt eher symptomorientiert arbeitet, während der Heilpraktiker einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt.

Beruf oder Berufung? ... hier ein Selbstcheck:

Ist der Heilpraktiker mein Traumberuf?

Folgende Fragen können Ihnen eine erste Orientierung geben, ob dieses Berufsbild für Sie das richtige sein könnte.

  • Interessiere ich mich für naturheilkundliche Verfahren, wie z.B. Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Akupunktur, u.v.m.?
  • Vertrauen mir Menschen oft ihre Probleme an und fragen mich um einen Rat?
  • Erfüllt mich mein derzeitiger Beruf mit Freude?
  • Schlummert in mir seit langem der Wunsch therapeutisch tätig zu sein?
  • Habe ich den Sinn im Beruf gefunden? Suche ich noch nach dem Sinn des Lebens?
  • Hatte ich schon immer Lust selbstständig zu arbeiten?
  • Habe ich Lust am Lernen, Erkennen und Verstehen?
  • Interessiert mich der Mensch im Ganzen (Körperlich, seelisch und geistig)?
  • Wollte ich schon immer eine eigene Praxis besitzen oder mir selbst besser helfen können?
  • Habe Ich selbst positive Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht?
Wie arbeitet ein medizinischer Heilpraktiker?

Der Heilpraktiker interessiert der Mensch als komplexes Ganzes, mit der Frage, was zu seinem derzeitigen Ungleichgewicht in Form einer Krankheit geführt hat. So ist es keine Seltenheit, dass die erste Behandlung bei einem Heilpraktiker ein bis drei Stunden in Anspruch nehmen kann. Auch in Folgebehandlungen nimmt sich der Heilpraktiker Zeit für seine Patienten, um den individuellen Weg zur Heilung zu finden.

Dabei wendet er Therapieverfahren an, die grundsätzlich aus der Naturheilkunde übernommen sind, wie z.B. Akupunktur, Homöopathie, Kinesiologie, Massage, Yoga, manuelle Verfahren oder aber auch Psychotherapie.

Der Heilpraktiker hat innerhalb dieses Rahmens völlige Freiheit bei der Wahl seines Therapieverfahrens, die er anwendet. Er darf Heilverfahren anwenden, die verschiedenste Ebenen ansprechen, also die körperliche, die seelisch-geistige oder spirituelle Ebene des Patienten. Diese Tätigkeiten sind mit einer großen Verantwortung verbunden.

Um den kranken Menschen in seiner Gesamtheit annähernd verstehen zu können, muss der Heilpraktiker über fundierte Kenntnisse der biologischen Grundgegebenheiten und deren Zusammenhänge verfügen. Ihm müssen anatomische, physiologische, pathologische, psychologische Tatsachen und deren Ineinandergreifen vertraut sein.

Um diese Kenntnis zu erlangen benötigt er grundlegende schulmedizinische Kenntnisse und ergänzendes naturheilkundliches Wissen.

Der Beruf des Heilpraktikers ist ein staatlich anerkannter, selbständiger Heilberuf. Die Rechtsgrundlage bildet das deutsche Heilpraktikergesetz (aus dem Jahr 1939), in dem die "Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung", d.h. ohne Approbation als Arzt geregelt ist.

Um als Heilpraktiker zugelassen zu werden bedarf es einer Überprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt. Es handelt sich um eine schriftliche und mündliche Überprüfung. Nach bestandener Prüfung darf sich ein Heilpraktiker in eigener freiberuflicher Praxis niederlassen.

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für medizinische Heilpraktiker?
  • Viele medizinische Heilpraktiker arbeiten in eigener freiberuflicher Praxis
  • Angestellte Tätigkeit in Arztpraxen oder bei Heilpraktikern
  • In Praxisgemeinschaften mit anderen therapeutischen Berufen (z.B. Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, u.a.)
  • in vielen unterschiedlichen Einrichten (z.B. in Altenheimen mit angeschlossener Praxis)
  • in Kooperation mit Kindergärten, Ärzten, Kuranstalten, u.a.
Welche Verdienstmöglichkeiten gibt es für medizinische Heilpraktiker?

Die Verdienstmöglichkeiten sind teilweise sehr unterschiedlich und hängen von der eigenen Persönlichkeit sowie vom jeweiligen Arbeitsgebiet ab. Tendenziell liegen die Stundenlöhne zwischen 60-100 Euro.

Gerade die Arbeit mit ganzheitlichen Therapiekonzepten bei z.B. chronisch Erkrankten bieten den größtmöglichen nachhaltigen Gesundheitseffekt bei den Patienten, aber auch eine finanzielle Sicherheit für den Heilpraktiker. Gesundheit bedeutet auch für den Patienten Verantwortung zu übernehmen und selbst etwas dafür zu tun. Viele Erkrankte wissen bereits, das dies auch einige Zeit in Anspruch nimmt.

Die Heilpraktiker Akademie Deutschland legt besonderen Wert auf die Unterstützung von Existenzgründern. Dies liegt unter anderem daran, dass der Inhaber langjährige Erfahrung im Existenzgründungsbereich aufweist und viele Jahre als Dozent im Kompetenzzentrum Gründung und Management an der Fachhochschule Lübeck unterrichtet hat.

Gibt es einen Bedarf an medizinischen Heilpraktikern in Deutschland?

Es gibt in Deutschland ca. 20.000 Heilpraktiker in Voll- oder Nebenerwerbspraxen. Demgegenüber stehen derzeit ca. 350.000 Ärzte. Das Durchschnittssalter der Ärzte ist in den letzten 20 Jahren von 46 Jahren auf 53 Jahre gestiegen. Die Anzahl der unter 35 jährigen Ärzte liegt derzeit nur bei 18%. Der Bedarf an qualifiziertem medizinischen Personal steigt durch die gestiegene Lebenserwartung deutlich an. Schon jetzt zeigt sich ein deutlicher Fachkräftemangel in vielen medizinischen Branchen. Denn jeder Dritte leidet heutzutage an einer oder mehreren chronischen Erkrankungen. Viele Ärzte sind überlastet und haben wenig Zeit für den einzelnen Patienten. In diese Lücke springt der Heilpraktiker. Gerade viele chronisch Erkankte wenden sich an den Heilpraktiker, wenn die Schulmedizin nicht mehr weiterhelfen kann. Viele Studien zeigen (z.B. Allensbach 2012), das sich bereits 73% der Bevölkerung wünschen naturheilkundlich behandelt zu werden.

Um die Behandlungskosten, die bei einem Heilpraktiker privat bezahlt werden müssen, im Rahmen zu halten haben sich bereits 23 Millionen Menschen für eine Krankenzusatzversicherung entschieden. Weitere 9 Millionen (ca. 11%) sind privat vollversichert. Denn Krankenzusatzversicherte oder privatversicherte können im Rahmen der Gebührenordnung für Heilpraktiker ihre Behandlungskosten erstattet bekommen.

Gesundheit ist für die Menschen ein hohes Gut und wird es immer bleiben. Die Gesundheitsbranche wächst ca. 4 Mal so stark wie die gesamte Wirtschaft (Studie Bundesverband der Industrie BDI).

Damit ist der Heilpraktiker für viele ein Traumberuf, weil Heilpraktiker einerseits in einer Branche tätig sind, die sich zunehmend starker Bedeutung und Anerkennung erfreut und anderseits neben einer attraktiven monetären Vergütung auch immer mehr Menschen bei der Gesundung und Minimierung von Schmerz und Leid hilft.

Auf unseren regelmäßigen Infoabenden bekommen Sie weiterführende und spannende Informationen zum Berufsbild des Heilpraktikers.