Fortbildung Entspannung & Achtsamkeit (1 WE)

Während Entspannungsverfahren schon eine längere Tradition innerhalb der Psychotherapie haben, ist die Achtsamkeitstherapie in der westlichen Welt noch eine relativ junge Disziplin. Dennoch sind die Methoden aus der Achtsamkeit mittlerweile gut erforscht und sind ein wichtiger ergänzender Bestandteil in vielen anderen Psychotherapieverfahren.

In diesen Verfahren geht es um die Verringerung des körperlichen oder geistigen Anspannungsniveaus und der Hinwendung zu einer inneren Gelassenheit. Häufig verwendete Methoden sind die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, Imaginative Verfahren, Achtsamkeitsmethoden (z.B. Body Scan, Meditation).

Die Fortbildung findet an 1 Wochenende statt und ist unter anderem ein Bestandteil der Intergrativen Psychotherapie Ausbildung.

 
weitere Informationen zur Entspannung- und Achtsamkeitstherapie

Begründer:

Edmund Jacobsen, Johannes Heinrich Schultz, Jon Kabatt-Zinn

Entwicklungsgeschichte:

Die gängigen Entspannungsverfahren wie z.B. die Progressive Muskelentspannung oder das Autogene Training sind in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden und haben sich seit dem fortlaufend weiterentwickelt. Andere Verfahren kamen im Laufe der Zeit dazu, wie z.B. die Achtsamkeitstherapie nach Kabatt-Zinn. Diese ursprünglich im Buddhismus entstandene Haltung wird zunhemend in den verschiedenen Psychotherapieverfahren mit eingesetzt und ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich erforscht.

Charakteristika / Struktur:

Häufig werden Entspannungsverfahren im Rahmen einer multimodalen Psychotherapie eingesetzt. Aber auch als eigenständiges Verfahren im Rahmen einer Psychohygiene können sie erfolgreich angewendet werden. Der Vorteil dieser Verfahren liegt darin, dass der Klient / Patient nach Anleitung eines Therapeuten die Übungen auch alleine zu Hause fortsetzen kann und zunehmend lernt, psychischen Stress abzubauen und damit sein allgemeines Wohlbefinden deutlich zu steigern. Beispielhafte Anwendungsbereiche sind: Stress, Burn-Out, Angsterkrankungen und Phobien, Schlafstörungen, Schmerzen, Psychosomatische Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Asthma bronchiale, Hyperkinetische Störungen bei Kindern,  u.a.

Ziel:

Ziel aller Entspannungsverfahren ist die Entspannungsreaktion, die sich auf neuronaler Ebene in einer Aktivierung des Parasympathikus und einer Schwächung des Sympathikus äußert. Auf der körperlichen Ebene wird der Muskeltonus verringert, die Reflextätigkeit vermindert, die peripheren Gefäße erweitert, die Herzfrequenz verlangsamt, der arterielle Blutdruck gesenkt, der Sauerstoffverbrauch reduziert, die Hautleitfähigkeit verringert und zentralnervös die hirnelektrische und neurovaskuläre Aktivität verändert. Auf der psychologischen Ebene wird in der Entspannungsreaktion Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden erlebt, und die Konzentrationsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit der körperlichen Wahrnehmung ist verbessert. 

Methoden:

  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen
  • Autogenes Training nach Schultz
  • Achtsamkeitsverfahren nach Kabatt-Zinn
  • Meditative Verfahren
  • Imaginative Verfahren
  • Taijquan und Qi Gong